Die meisten Menschen haben sich noch nie bewusst mit der Frage beschäftigt, welche Auswirkungen Unordnung auf sie hat.
Die Tür zum Abstellraum wird schnell wieder verschlossen, das Chaos bewusst ausgeblendet.
Viel zu anstrengend scheint der Weg in Richtung Ordnung und Struktur. Denn eins ist klar: Beim Ausmisten investiert man Arbeit und Zeit und vergießt möglicherweise die ein oder andere Schweißperle. Doch weitaus beängstigender als die Anstrengung erscheint die bevorstehende Flut an Emotionen, die das Aufräumen unweigerlich mit sich bringt. Zu Hause Ausmisten kann ein langer und mental anstrengender Prozess sein bei dem es manchmal auch um enttäuschte Hoffnungen und Erwartungen an uns selbst oder an Andere geht. Da werden Erinnerungen an schöne und schmerzliche, peinliche und lustige Momente entstaubt. Und als ob das nicht anstrengend genug wäre, müssen fundamentale Entscheidungen getroffen werden. Wird es noch einmal Nachwuchs geben oder werden die Babyklamotten nun endgültig aussortiert? Wie würde Tante Edelgard reagieren, wenn sie erführe, dass der scheußliche Kronleuchter ein neues Zuhause auf dem Wertstoffhof gefunden hat? Bedeutet es die Erinnerung an alte Zeiten nicht wertzuschätzen, wenn die Sammlung an Konzerttickets in die blaue Tonne wandert?
https://www.openpr.de/news/1098637/Senioren-Haushalte-immer-oefter-Unfallquellen.html